Food Waste in den USA

Wir haben jetzt schon einiges über Food Waste in der Schweiz geschrieben. Doch wie sieht es in anderen Ländern aus? Da habe ich mich doch mal über die Zustände in den Vereinigten Staaten von Amerika schlau gemacht.

Dabei habe ich herausgefunden , dass in den USA rund die Hälfte (!) der produzierten Lebensmittel in den Abfall geworfen werden, dies entspricht etwa 60 Millionen Tonnen und einem Gesamtwert von ca. 160 Milliarden US-Dollar. Zum Vergleich: in der Schweiz sind es ein Drittel.
Angeblich machen die weggeworfenen Lebensmittel den grössten Anteil der amerikanischen Mülldeponien aus.

Doch warum werfen die Amerikaner so viel Essen weg? Ein Grund könnte sein, dass viele Lebensmittel um einiges günstiger sind als anderswo. Zudem legen die Amis einen sehr hohen Wert auf das Äussere der Lebensmittel. Vielleicht war schon jemand von euch in den Vereinigten Staaten und hat entdeckt, dass viele Früchte, wie z.B. die Äpfel, strahlen und glänzen. Gerade Gemüse und Früchte sind ja anfällig auf braune Flecken oder Druckstellen. Doch gerade diese Makel wollen die dortigen Konsumenten nicht sehen. Dies hat dann zur Folge, dass auch die unschönen, aber noch essbaren, Lebensmittel irgendwo landen, wo sie es nicht verdient haben. Forscher schätzen somit, dass etwa ein Drittel aller angebauten Gemüse und Früchte im Abfall landen.
Dieses Verhalten schleudert die Amerikaner auf Platz 1 der grössten Lebensmittelverschwender.
Ein kleiner Lichtblick gibt es aber. Einige Bauern lassen die unschönen Produkte auf ihren Felder stehen bis sie verrotten und so als Kompost dienen.

Experten vermuten, dass die Amerikaner seit den 1940er Jahren die Ansicht haben, nur perfekte Produkte kaufen zu müssen. Hausfrauen haben dazumal die Kühlschränke und die konsumentengerechten entdeckt und sich leisten können. Auch konnte man ausländische Produkte jederzeit einkaufen, wie z.B. eine Ananas im Januar. Zudem haben die länger haltbaren Brote schon einige Zeit zuvor überzeugt und sollten ja auch nach einigen Tagen noch frisch aussehen. Auch schienen die perfekten Lebensmittel Sicherheit zu vermitteln und einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft zu repräsentieren.
Sogar Heute ist dieses "Phänomen" noch zu beobachten. Ich meine, wie viele fotografieren ihr Essen in den Restaurants, Bars und Cafés und laden diese Bilder dann in den sozialen Medien hoch? Dies soll doch auch ein Zeichen sein, dass man es sich leisten kann.

Doch es ist nicht so, dass niemand etwas gegen den Food Waste in den USA unternimmt. 2016 hat die Obama Administration sich ein Ziel gesetzt. Bis 2030 sollen verbesserte Systeme bezüglich Lebensmitteleffizienz und -recyling einzuführen. Auch sollten Institutionen gegründet werden, die Bedürftigen das "überzählige" Essen zur Verfügung stellen. Start-ups verfolgen diese Ziele schon und entwickelten auch bereits Apps, die auch private Haushalte dazu ermutigen soll, den Food Waste zu reduzieren.

Ihr habt nun gelesen, dass es in den USA schlimmer um die Lebensmittelverschwendung steht als in der Schweiz. Jedoch möchte ich euch immer noch dazu ermuntern, ein Vorbild für Andere zu sein und die Abfälle zu reduzieren. Wir haben ja genügend andere Blogeinträge, die euch Tipps und Tricks dazu liefern. 😉

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